Sonntag, 29. September 2013

Eine weitere Nacht in Lager 2 / Another night in camp 2

Am 23. September, Geburtstag von meinem Sohn, Sander (9), starteten wir rechtzeitig aus dem Basislager zum Lager 1. Aber nie bevor wir beim Puja-altar vorbeigehen und Reis in die Luft werfen um die Götter für Unterstützung zu fragen, um heil vom Berg herunter zu kommen. Ich hatte noch schwere Beine und der Weg zum Depotlager wurde länger und länger. Nachdem wir die Schuhe getauscht und die schweren Rucksäcke umgepackt hatten, starteten wir durch den Eisfall. Nach nur 15 Minuten sackte Danilo durch das Eis und landete bis zur Hüfte im eiskalten Wasser. Seine Schuhe und Hosen waren durchnässt und wir mussten ihn zwingen umzudrehen weil ein Weitergehen
für ihn lebensbedrohlich werden könnte. Alleine mit Frank stiegen wir durch den Eisfall, was uns trotz schweren Gepäcks leichter vorkam als das letzte Mal. Nach „nur“ 5½ Stunden erreichten wir Lager 1 wo bereits alles beim letzten Aufstieg eingerichtet wurde. Wir schmelzten Schnee um Wasser für Tee und Suppe zu gewinnen und genossen die Ruhe. Nur Sergiu, der Spanier, kam noch im Lager 1 an. Später kamen noch 2 Engländer vom Gipfelsturm zurück wobei sie eine Höhe von 7500 Meter erreichten, ohne Unterstützung vom Sherpas. Sie berichteten von grossen Schneemengen unterhalb Lager 3 und am Gipfelgrat in Richtung Central Summit (8013). Die Nacht war, weil wir bereits auf diese Höhe akklimatisiert sind, ganz in Ordnung.

Am nächsten Morgen stiegen wir in Richtung Lager 2 hinauf, im Gepäck dabei alles für Lager 2 und für einen eventuellen Gipfelsturm, nächste Woche. Insgesamt waren es wohl 15 Kilogramm, die wir 500 Höhenmeter weiter hinaufbringen wollten. Nachdem das Fussvolk eher links durch den Eisbruch steigt am fixen Seil, stiegen Frank und ich rechts durch den Eisbruch. Die Spalte war am schmalsten Ort 5 Meter breit und wir stiegen vorsichtig hinüber. Am anderen Ende stieg die Route im Zickzack noch 250 Höhenmeter an, bevor wir um die Ecke in den sogenannten „Korridor“ gelangten. Am Anfang war bereits das Lager 2 auf "GPS-genau" 6886 Meter Höhe. Erst mussten wir ein Stück Schnee bearbeiten damit wir flach liegen konnten. Dann das Zelt aufstellen und anschliessend mit Bambusstäben fixieren da normale Heringe oder auch Schneeheringe in dieser Höhe keinen Sturm aushalten würden. Nach einer Stunde waren wir fertig und konnten es uns gemütlich machen. Wir kochten viel, viel Wasser damit wir genügend trinken konnten. Nach je 4 Liter war es bereits Zeit um das Abendessen zu kochen. Ich bekam jedoch Kopfschmerzen und lies nach einer Kopfwehtablette das Abendessen aus. Nach nur einer Stunde war ich bereits wieder in Ordnung und konnte wieder anfangen zu trinken. Die Nacht war wie gewohnt, schlaflos. Obwohl wir beide gegen Morgen, trotz -15° Celsius, ca. 4 Stunden schlafen konnten. Am Morgen machten wir gemütlich da wir wussten, dass wir mit Skiern deutlich schneller sein werden als zu Fuss. Erst gegen 10 Uhr rutschen wir auf unseren Latten dem Steilhang entgegen. Bis zu einer Höhe von 6600 Meter ging es ganz ordentlich, weiterfahren war mit vielen Pausen verbunden um nach Sauerstoff zu schnappen. Auch Frank musste viele Pausen einplanen. Trotzdem waren wir bereits nach 50 Minuten in Lager 1. Dort mussten wir unsere Rucksäcke noch umpacken da wir Schlafsäcke, Kocher usw. oben lassen werden. Nach einer Stunde Pause brachten unsere Skiern uns bis an den Eisfall welchen wir wieder durchstiegen. Die Routenfindung wurde immer einfacher da wir bereits zum 4. Mal hier durchkletterten. Trotzdem war es wieder sehr schwer um nach einer Übernachtung in der Todeszone (über 6800 Meter) noch die Kraft zu haben Eistürme hoch- und abzusteigen. Auf der anderen Seite noch die Schuhe tauschen und mit schwerem Rucksack, da ich die Skier mitnahm, zurück ins Basislager. Nach 90 Minuten konnte Jakob uns in Empfang nehmen. Wir hatten einen entspannten Nachmittag und Abend. Die Nacht war wieder mal super, und ich habe geschlafen wie ein kleines Kind.

Jetzt werden wir uns 4-5 Tage im Basislager erholen, bevor wir einen Gipfelsturm wagen können. Wir brauchen jetzt Ruhe, Schlaf und das gute Essen von Pemba im Basislager. Wir werden morgen noch Duschen und unsere Kleider waschen. Am Nachmittag immer ein Schläfchen machen und die restlichen Expeditionen, die noch keinen Gipfelsturm gewagt haben, besuchen. Am 25. September haben 2 Expeditionen mit insgesamt 12 Bergsteigern den sogenannten Central Summit auf 8013 Meter erreicht. Dies ist der Vorgipfel und nicht der eigentliche Hauptgipfel (8027) den wir anstreben. Den Vorgipfel haben bis dato ca. 2500 Bergsteiger erreicht, jedoch der sogenannte Hauptgipfel (Main Summit) erst ca. 350. Der Grund dafür ist, dass der Verbindungsgrat zwischen Vor- und Hauptgipfel nur sehr selten bewältigt werden kann, da er sehr scharf und nach beiden Seiten sehr exponiert ist. Auf der Südseite geht es bis zu 3000 Meter hinunter! Der Weg zum Hauptgipfel über die Inaki Route ist deutlich länger und auch lawinengefährlicher. Dennoch ist für uns der Hauptgipfel die Krönung dieser Expedition.

Wir werden uns in bald noch mal aus dem Basislager melden um unseren Sponsoren ein Fotocollage zu widmen.

Wenn jemand uns Glück wünschen möchte kann er dies gerne unter folgende Emailadresse machen: ispe2013@gmx.ch
Wir haben im Basislager die Möglichkeit Emails zu empfangen und zu versenden.


Wir würden uns über jede Nachricht freuen!

Übrigens: es gibt wieder einen neuen Podcast auf rro mit einem Interview


 Eelco und Frank
Tibet /China
5642 Meter

On September 23rd, the birthday of my son, Sander (9), we started for Camp 1. But as always before we start, we visited the Puja-altar and threw rice in the air for a good and healthy return from Shisha Pangma. I still had heavy legs and the way to depositcamp was getting longer and longer. After we changed the Shoes and we repacked our heavy backpacks, we climbed trough the Icefall. After only 15 Minutes Danilo chrashed through the ice into water and was soking wet, so he had to get back from the glacier to dry everything. To go further would have been livethreatning. Together with Frank I managed to climb through the icefall with heavy backpack and after “only“ 5½ hours we arrived at camp 1. We melt snow to water for Soup and Tee and enjoyed the quiteness of the mountain, no wind. Sergiu, the spanish guy, arrived at camp 1 later in the afternoon. Also 2 english climbers arrived in Camp 1 from a summit bid yesterday. Without the help of sherpas they reached 7500 meter in deep snow. The night was, because of a good acclimatisation, pretty much ok.

The next morning we climbed to camp 2. In our luggage all stuff for camp 2 and a possible summit bid next week. All together we took about 15 kilogramms 500 meters in height up. The climbers on foot go on the left side of the steep glacier with some crevasses. Frank and I on ski went on the right side. The crevasse was about 5 meters wide but the bridge over it seemed to be thick enough. On the other side the route was less steep and went „zigzag“ another 250 meters in height until the beginning of the so called „Corridor“.  Already at the beginning there is camp 2  on GPS altitude of 6886 meters. First we worked on a flat spot to put our tent and then fixed it with bambu as normal hooks in these heights and winds can't take a storm. After one hour we finished our job and we got in our tent to warm up. We boiled a lot of water so we could drink enough. After each of us had 4 liters to drink, it was already time to cook dinner. But exactly at this time I got a headache. After a tablette and one hour I felt already better and I could drink again. The night was as usual , almost sleepless. Nevertheless we slept about 4 hours in the morning at -15° degrees Celsius. We didn't rush in the morning because we knew that we would be faster with skis as on foot. About 10 o’clock we started to ski down. Untill a height of 6600 Meters it was pretty ok, but after that bit, we were tired and we had to stop a lot to catch breath again. Besides of all the breaks we reached camp 1 after only 50 minutes. We had to unpack our backpacks because we would leave some stuff on the mountain. With light backpack we skied down to the icefall. The route through it was easier because we were already the 4th time here. Although we slept in the death zone (over 6800 Meter) we managed the seracs without heavy problems. On the other side changed shoes and  I packed my skis, because I was ready with skiing. After only 90 minutes Jakob could takes us in his arms. We had a relaxed afternoon and evening. The night was fantastic after 4 days of bad sleep, we slept like babies.

Now we will relax in basecamp for 4-5 days before we can try a summit bid. What we need now is rest, sleep and good food from our cook, Pemba, in basecamp. We will take a shower tomorrow and wash our clothes. In the afternoon a small nap and visit other expeditions who didn’t go for the summit yet. On the 25th of September 2 expeditions with in total 12 mountaineers reached the so called Central Summit on 8013 meter. This is the Fore Summit and not the real Summit (8027) which we will try to reach. On Fore Summit there were already 2500 climbers, on the real Summit (main summit) only about 350 mountaineers. The reason for this is the ridge between central and main summit. It is very sharp and on both sides very exposed. On the south side the face is about 3000 meters high! The other reason is that the Inaki route is much longer and has also more avalanche danger. Albeit these reasons our target is the Main Summit.
 

We will get back to you out of basecamp in the next few days to send you some pictures for our sponsors.

Wenn you would like to wish us luck, please send us an email to this address: ispe2013@gmx.ch
We have the possibility to receive and send emails in our basecamp.
 
We would be very pleased about every mail of you!

Btw: there is another interview with Eelco on rro (unfortunately only in swissgerman ;-)



Eelco and Frank
Tibet /China
5642 meter



 





 
 
 



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen